Vor 86 Jahren, im November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen. Tausende Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet, ihre Geschäfte geplündert.
Der Ortsverband Oberer Bezirk von Bündnis 90/ Die Grünen lädt aus diesem Anlass zum Gedenken an diesen Tag ein. Antisemitismus und die Verfolgung andersdenkender darf sich nicht wiederholen. Zivilcourage ist wieder gefordert.
Der Tachelespfad in Niederstetten ist dafür ein geeigneter Ort. Er erinnert an Pfarrer Herrmann Umfried, der den gewalttätigen, brutalen Übergriff von SS-Angehörigen und deren rechtsextremen Anhängern auf die jüdischen Mitbürger in Niederstetten am 25. März 1933 kritisierte und feststellte, „dass hier in unchristlicher und unmenschlicher Weise vorgegangen (worden) sei und dass es sich hier um einen Übergriff handle, gegen den wir alle zusammenstehen müssen“.
In der Folge wurde er von den Nationalsozialisten drangsaliert, aber auch von seiner Gemeinde und seinem Dekan mehr und mehr in Stich gelassen. Nach vielerlei Drohungen und Schikanen weiß Pfarrer Umfried keinen Ausweg mehr. Am 21. Januar nimmt er sich nach einem Nervenzusammenbruch das Leben, wohl auch um die Familie vor Sippenhaft zu schützen.
Pfarrer Silzle führt am Sonntag den 10.November über den Niederstettener Tachelespfad. Treffpunkt ist um 15:00 Uhr vor der Evangelischen Kirche im Stadtzentrum. Herzliche Einladung daran teilzunehmen! Die Teilnahme ist kostenfrei.